Pressemitteilung von ORL: „Erinnern – Bewusst werden – Mut machen – Politisch handeln“ Organisatoren des Friedensweges fordern den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag

Morgen - ab dem 20. September 2017 - liegt der Atomwaffenverbotsvertrag in den Vereinten Nationen zur Unterzeichnung aus. Er tritt in Kraft, nachdem ihn 50 Staaten unterzeichnet und ratifiziert haben. Drei Tage später laden die Pressehütte Mutlangen zusammen mit der ökumenischen Aktion für Frieden und Gerechtigkeit „Ohne Rüstung Leben“ zum Friedensweg nach Mutlangen ein.

Der Friedenswege findet anlässlich des 40-jährigen Bestehens von Ohne Rüstung Leben statt. Aber die Friedensbewegten wollen nicht nur zurückschauen. „An historischer Stelle werden wir kritisieren, dass Deutschlands Verhandlungsstuhl bei der UNO leer blieb. Wir werden die Forderung erheben, dass Deutschland dem Verbotsvertrag beitritt,“ erklärt Wolfgang Schlupp-Hauck, Vorsitzender der Friedenswerkstatt Mutlangen. „Wir werden uns auch mit den Fragen beschäftigen: Was bedeutet das Inkrafttreten des Vertrages für die sogenannte „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands, also die US-Atombomben, die heute noch in der Eifel lagern? Was muss getan werden, dass die Atomwaffen abgezogen werden und Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet?“

Paul Russmann, Referent für Frieden und Abrüstung bei Ohne Rüstung Leben, kritisiert: „Mit ihrer Verweigerungshaltung entspricht die Bundesregierung nicht dem Willen der Mehrheit der Bevölkerung, denn eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung möchte, dass Deutschland den internationalen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen unterzeichnet.“

Russmann bezieht sich mit seiner Aussage auf eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN):
„71 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass die künftige Bundesregierung dem Abkommen beitreten sollte. Nur 14 Prozent sind dagegen, 15 Prozent haben keine Meinung.“

Befragt wurden mehr als 2.000 Personen, die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung über 18 Jahren. Unter den Anhängern aller Parteien fordert die Mehrheit eine Unterzeichnung des Atomwaffenverbots: Von den Unions-Wählern der vergangenen Bundestagswahl sind 76 Prozent für den Beitritt, von den SPD-Wählern sogar 83 Prozent. Bei den Linken sind es 79, bei den Grünen 85 Prozent. Auch bei Liberalen und AfD-Anhängern ist die Zustimmung tendenziell sehr hoch. Lediglich unter den Nichtwählern gibt es eine knappe Mehrheit von 57%.

Der Friedensweg beginnt um 11 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Mutlangen (Ringstraße 32), und geht anschließend über fünf weitere Stationen um das ehemalige amerikanische Raketendepot herum zurück zur Pressehütte (Forststraße 3). Hier findet ab 15 Uhr ein gemeinsames Friedensfest statt.

Der Friedensweg wird gemeinsam veranstaltet von Ohne Rüstung Leben und der Pressehütte Mutlangen. Unterstützt wird der Friedensweg  von der Evangelischen Kirchengemeinde, der Gemeinde Mutlangen  und dem Bürgermobil Mutlangen. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Mehr zur Geschichte der Aktion Ohne Rüstung Leben und zum Verlauf des Friedensweges finden Sie auf www.ohne-ruestung-leben.de.
Für Nachfragen und Interviews wenden Sie sich bitte an:
Wolfgang Schlupp-Hauck, Vorsitzender der Friedenswerkstatt Mutlangen: 0176 50628377

Ohne Rüstung Leben
Kerstin Deibert
Ohne Rüstung Leben
Arndtstr. 31
70197 Stuttgart
0711 608396