Pressemitteilung des Antikriegshaus Sievershausen: Veranstaltungshinweis Grüne Ökonomie zwischen Anspruch und Wirklichkeit Vortrag von Thomas Fatheuer (Sozialwissenschaftler, Berlin) im Rahmen der Reihe „Wie wollen wir leben?“

(10.09.15 )Am Freitag, 18. September um 19.30 Uhr setzt das Antikriegshaus seine Veranstaltungsreihe „Wie wollen wir leben?“ mit einem Vortrag des Berliner Sozialwissenschaftlers Thomas Fatheuer, von 2003 bis 2010 Leiter des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro, fort. Thema wird dieses Mal die 'Grüne Ökonomie' sein.

Das Leitbild der Grünen Ökonomie ist eine umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaft, die den gesellschaftlichen Wohlstand steigert und soziale Gerechtigkeit fördert. Durch veränderte, nachhaltige Wirtschafts- und Konsumweisen soll auch für kommende Generationen eine hohe Lebensqualität gesichert werden. Die Hoffnung ist, dass die Grüne Ökonomie als Leitkonzept verankert wird. Das ist bisher gescheitert. Eine Road Map für eine Grüne Ökonomie gibt es nicht. Und eine Abkehr vom Business as Usual geschieht nicht – so nötig sie angesichts des Klimawandels, der Ernährungs- und Armutskrisen auch wäre und wie sie die ProtagonistInnen der Grünen Ökonomie zu Recht fordern.

Alle ausgearbeiteten Konzepte der Grünen Ökonomie beruhen auf der Annahme, dass es keine grundsätzliche Abkehr vom Wachstumsmodell geben muss. Grünes Wachstum soll mithilfe neuer Technologien und gezielter staatlicher Eingriffe fossil und nuklear basiertes Wachstum ablösen. Soziale und ökologische Verteilungsfragen finden dagegen kaum Eingang in diese Konzepte.

Thomas Fatheuer wird einerseits die Notwendigkeit einer Änderung der Wirtschaftsformen in den Industrieländern und andererseits die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Konzepte der Grünen Ökonomie aufzeigen. Dabei kann es keine ausschließlich nationale Betrachtungsweise geben, d.h. Grüne Ökonomie muss weltweit gedacht werden. Auch Alternativen sollen ggf. zur Sprache kommen sowie Antworten darauf, was wir BürgerInnen tun können, um diesen Prozess zu unterstützen.

Laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ist der Übergang zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft dann zu schaffen, wenn bis 2050 jährlich 2% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den ökologischen Wandel von Schlüsselsektoren investiert werden. Die Schadensbehebung der Auswirkungen des Klimawandels kommt erheblich teurer.

Die Veranstaltungsreihe „Wie wollen wir leben?“ findet statt in Kooperation mit der Stiftung Leben&Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen und dem Haus kirchlicher Dienste der ev.-luth. Landeskirche Hannovers / Arbeitsstelle Frieden. Mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Termin: Freitag, 18. September, 19.30 Uhr im Antikriegshaus

Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos und barrierefrei.

Antikriegshaus Sievershausen

Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen
und über Friedensarbeit Sievershausen e.V.

31275 Lehrte/Sievershausen Kirchweg 4A Telefon: 05175 / 57 38 www.antikriegshaus.de

Veranstaltungsinformationen

Datum: 

18.09.2015 - 19:30