PM des Antikriegshaus Sievershausen: Fukushima 360º – das atomgespaltene Leben der Menschen von Fukushima - Vortrag von Alexander Neureuter (Umweltjournalist)

Veranstaltungshinweis für  Freitag, 27. Juni 2014 um 19 Uhr

 

Langsam aber sicher gerät die Atomkatastrophe von Fukushima in Vergessenheit und es verbreitet sich der trügerische Eindruck, dass alles nur „halb so schlimm“ war, die Situation unter Kontrolle ist und sich das Leben der betroffenen Menschen wieder weitgehend normalisiert hat.

Doch wie sieht es heute aus in der Region um Fukushima - drei Jahre nach der größten Atomkatastrophe in der Geschichte der Menschheit? Wie hat die dreifache Reaktorkernschmelze den Alltag und das Leben der Menschen in Japan verändert?

Der deutsche Umwelt-Fotojournalist Alexander Neureuter, der im Jahr 2011 auch zehn Tage lang in der evakuierten Sperrzone von Tschernobyl recherchiert hat, begibt sich auf Spurensuche. Er blickt hinter die Kulissen des medialen Schweigens und erzählt anhand von 40 unterschiedlichen Personen und ihren Schicksalen davon, welche tief greifenden und unumkehrbaren Veränderungen der Atomunfall gebracht hat. 

Neureuter zeigt die Herausforderungen und Schwierigkeiten im alltäglichen Leben, berichtet über Verzweiflung und Hoffnung, teilt die Träume auf eine bessere Zukunft und wird Zeuge vom herausragenden Engagement einzelner Menschen. Und er beschreibt die Skrupellosigkeit eines alteingesessenen Systems aus Ärzten, Beamten, Politikern, Medien, organisierter Kriminalität und Industrieunternehmen, für die ein einzelnes Menschenschicksal nicht sehr viel zählt. 

Mit Fakten und Informationen aus erster Hand widmet sich dieser Vortrag der Frage, ab welchem Punkt die Risiken einer Technologie gesellschaftlich, wirtschaftlich und ethisch untragbar werden.

 

Anlage: Foto Mutter mit Kind in Fukushima (Neureuter)