Nahost: forumZFD fordert Waffenstillstand

Viele Organisationen weltweit unterstützen den Aufruf #CeasefireNow

(aus: Nahost: forumZFD fordert Waffenstillstand | forumZFD): Angesichts der erschütternden Gewalt in Israel, dem Gazastreifen und auch an der Grenze zum Libanon fordert das forumZFD einen sofortigen Waffenstillstand und schließt sich damit dem internationalen Aufruf #CeasefireNow an. Der Aufruf wird bereits von über 370 Organisationen weltweit unterstützt, darunter viele humanitäre Hilfsorganisationen und Initiativen für Frieden und Menschenrechte. Auch palästinensische, israelische, muslimische und jüdische Stimmen sind unter den Unterzeichnenden.

Eine breite Koalition ziviler Organisationen fordert ein sofortiges Ende der Gewalt und einen Waffenstillstand in Israel und dem Gazastreifen. „Die Ereignisse der letzten Woche haben uns an den Abgrund einer humanitären Katastrophe geführt, und die Welt kann nicht länger warten, um zu handeln“, heißt es in dem Aufruf. Der Kreislauf der Gewalt gegen unschuldige Zivilist*innen müsse umgehend gestoppt werden. Auch wird gefordert, lebensrettende Hilfslieferungen zu ermöglichen und zivile Geiseln sofort freizulassen.

Im ohrenbetäubenden Lärm der Explosionen und Feuergefechte droht der Ruf nach Frieden zu verstummen. Das dürfen wir nicht zulassen! Gerade jetzt müssen wir die Stimmen stärken, die sich für ein Ende der Gewalt einsetzen!

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Im Folgenden finden Sie den gesamten Text des Aufrufs, den wir aus dem englischen Original übersetzt haben:

Aufruf zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und in Israel, um eine humanitäre Katastrophe und den Verlust weiterer unschuldiger Menschenleben zu verhindern

Wir haben unvorstellbaren Tod und Zerstörung im Gaza-Streifen und in Israel gesehen. Tausende Menschen wurden getötet, verletzt, vertrieben, und fast zweihundert werden weiterhin als Geiseln gehalten, darunter auch Kinder und ältere Menschen.

Im Gazastreifen gehen nach Angaben der Vereinten Nationen aufgrund der Belagerung Wasser, Lebensmittel, Treibstoff, medizinische Versorgung und sogar Leichensäcke zur Neige. Die Vereinten Nationen haben bereits gewarnt, dass die Menschen – insbesondere kleine Kinder – bald an schwerer Dehydrierung sterben werden. Ganze Nachbarschaften wurden zerstört und in Schutt und Asche gelegt. Palästinenser*innen, die sich in Sicherheit bringen wollen, können nirgendwo hin. Viele derjenigen, die der Anweisung der israelischen Armee gefolgt sind und aus dem nördlichen Gazastreifen in den Süden gegangen sind, wurden Berichten zufolge bei ihrem Fluchtversuch oder nach ihrer Ankunft im südlichen Gazastreifen bombardiert.

Die Ereignisse der letzten Woche haben uns an den Abgrund einer humanitären Katastrophe geführt, und die Welt kann nicht länger warten, um zu handeln. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung.

Am Sonntag, den 15. Oktober, appellierte der Koordinator der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe in den besetzten palästinensischen Gebieten an alle Konfliktparteien und an die Mitgliedstaaten mit Einfluss, dringend eine humanitäre Waffenruhe zu vereinbaren.

Heute rufen wir mit vereinter Stimme alle Staats- und Regierungschef*innen, den UN-Sicherheitsrat und die Akteure vor Ort auf, dem Schutz von Menschenleben Vorrang vor allem anderen einzuräumen. Während dieses Waffenstillstands rufen wir alle Parteien dazu auf, sich bedingungslos auf folgendes zu verpflichten:

1. Die Lieferung lebensrettender Hilfe zu ermöglichen, einschließlich Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und Treibstoff, sowie die Strom- und Internetversorgung im Gazastreifen wiederherzustellen und sicheres Geleit für humanitäres und medizinisches Personal zu gewährleisten

2. Alle zivilen Geiseln freizulassen, insbesondere Kinder und ältere Menschen

3. Den Zugang humanitärer Konvois zu UN-Einrichtungen, Schulen, Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen im Norden des Gazastreifens zu ermöglichen und sich zu verpflichten, diese Einrichtungen sowie die dort befindlichen Zivilist*innen und das Personal jederzeit zu schützen.

4. Die Anweisung der israelischen Regierung zurückzunehmen, nach der Zivilist*innen den nördlichen Gazastreifen verlassen müssen

5. Die Evakuierung von Patient*innen in kritischem Zustand zur Notfallversorgung zu ermöglichen

Der UN-Sicherheitsrat, der UN-Generalsekretär und alle einflussreichen Staats- und Regierungschef*innen müssen unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ein Waffenstillstand in Kraft tritt. Dies ist unsere einzige Möglichkeit, weitere Verluste von zivilen Leben und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Alles andere wird für immer einen Schandfleck auf unserem kollektiven Gewissen hinterlassen.

Zivilist*innen sind keine Verhandlungsobjekte. Die Familien müssen die Möglichkeit haben, ihre Toten zu begraben und zu betrauern. Der Kreislauf der Gewalt gegen unschuldige Zivilist*innen muss gestoppt werden.

Auf der Plattform Change.org können auch Einzelpersonen den Aufruf unterschreiben.

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