Martin-Luther-King-Zentrum: Einladung zur Ausstellungseröffnung über Bildende Kunst in der DDR

„Die Botschaft hinter den Bildern – Künstler in der DDR zwischen Enge und Vielfalt“

So lautet der Titel einer neuen Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau, die am Freitag, den 13. November 2015 um 19:30 Uhr in der Galerie „Forum K“ in Plauen, Bahnhofstraße 39 eröffnet wird. Presse und alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen.

„Vorn ist die verständliche Lüge, und von hinten schimmert die unverständliche Wahrheit durch“. So schrieb Milan Kundera in seinem Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ über die ČSSR-Malerin Sabina. Ähnlich praktizierte es auch mancher Bildender Künstler in der DDR.

Die SED hatte die Sichtweise der Kommunistischen Partei Deutschlands, welche Kunst als „Waffe“ bezeichnet hatte. Wenn Kunst aber „Waffe“ war, dann konnte folglich diese „Waffe“ nicht nur für, sondern auch gegen die Partei eingesetzt werden. Deshalb misstraute die SED den Künstlern und versuchte, sie auf den „Sozialistischen Realismus“ festzulegen. Doch viele Bildende Künstler setzten sich mit eigenen gestalterischen Wegen darüber hinweg. Und mancher verbarg in seinen Bildern eine gesellschaftskritische Botschaft, die sich erst auf den zweiten oder dritten Blick erschloss.

 

Das Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. Werdau breitet auf 20 Tafeln vor dem Besucher an Hand ausgewählter Beispiele eine Palette  von Künstlerbiografien und Kunstwerken aus, die von staatsangepassten über verhalten kritische, christlich geprägte, bis zu widerspenstig-autonomen und oppositionellen reichen. Darunter sind spannende Episoden, unglaubliche Vorgänge und erschütternde Schicksale. In populärwissenschaftlicher Weise werden knappe Hintergrundinformationen über die historische Entwicklung der Bildenden Kunst von der Sowjetischen Besatzungszone bis zur Friedlichen Revolution in der DDR gegeben. Ein Exkurs in die gesellschaftskritische Kunstszene in der Alten Bundesrepublik, ein Blick auf den West-Ost-Kunststreit nach 1990 und auf die gesellschaftliche Rolle der Bildenden Kunst im vereinigten Deutschland runden das Bild ab. So soll die Exposition informieren, Neugier wecken und zum Nachdenken anregen.

 

Mitarbeiter des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau sowie von Ö GRAFIK agentur für marketing und design Dresden haben die Ausstellung mit hohem Engagement konzipiert, entwickelt und gestaltet. Hauptfördergeber der Ausstellung ist die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, deren Vertreterin Dr. Sabine Kuder ein Grußwort sprechen wird. Der Maler Jürgen Szajny gibt eine inhaltliche Einführung. Weitere Förderer sind der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, der Landkreis Zwickau und die Stadt Werdau.

 

Mit freundlichen Grüßen im Namen des Vorstands

Ursula Freund

 

 

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Ursula Freund

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Veranstaltungsinformationen

Datum: 

13.11.2015 - 19:30