Inge Höger, abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im deutschen Bundestag: Keine Entwarnung bei deutschen Rüstungsexporten

Den aktuellen Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri, der global von einem leichten Minus von 1,5 Prozent bei den Verkäufen der 100 größten Rüstungsunternehmen berichtet, kommentiert Inge Höger, abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im deutschen Bundestag, wie folgt:
 

 „Der aktuell vorliegende Bericht bietet leider keinerlei Grund zur Entwarnung. Entgegen des weltweiten Trends haben es führende deutsche Rüstungsbetriebe wieder einmal geschafft, ihren Marktanteil beim globalen Handel mit todbringenden Waffensystemen zu erhöhen. Dieses Plus von 9,4 Prozent ist vor allem auf den wirtschaftlichen Erfolg von ThyssenKrupp und Rheinmetall zurückzuführen. Das Umsatzplus von ThyssenKrupp in Höhe von 540 Millionen Dollar ergibt sich aus dem Verkauf von Kriegsschiffen und U-Booten, die zu einem erheblichen Teil in Krisenregionen exportiert werden. Auch der Erfolg von Rheinmetall ist auf den Verkauf in Drittstaaten zurückzuführen. So wurde 2014 entschieden, dass Rheinmetall eine ganze Panzerfabrik nach Algerien verkaufen darf, in der 1000 Radpanzer produziert werden. Dieser Geschäft mit dem Tod führt global zur weiteren Destabilisierung und bindet Finanzenmittel, die für eine nachhaltige Entwicklung in den betroffenen Regionen dringend nötig wären. Deswegen ist es leider nicht falsch, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass Rüstungsexporte auch mit verantwortlich sind für Flucht und Vertreibung. DIE LINKE fordert deswegen ein Stopp der Rüstungsexport und den Ausstieg aus der Rüstungsproduktion.“

http://www.inge-hoeger.de/nc/presse/aktuell/detail_presse/zurueck/aktuell-af3df00a15/artikel/keine-entwarnung-bei-deutschen-ruestungsexporten/