Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen: Aufruf an die Bundesregierung: Treten Sie dem Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen bei!

Liebe Mitglieder und Interessierte der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen,

 

gerne schreibe ich Euch heute mit der Bitte um Unterstützung für unseren Aufruf zu einem Verbot von Atomwaffen an, der am kommenden 5. August in Tageszeitungen veröffentlicht wird.

Am Freitag, den 7. Juli 2017, wurde nach langer Vorbereitung und intensiven Verhandlungen von über 120 Staaten in Kooperation mit vielen Nichtregierungorganisationen ein Vertrag zum Verbot von Atomwaffen an der UNO in New York unterzeichnet. Ein großer Erfolg. Ein historischer Tag für die Menschheit. Leider fehlten bei den Verhandlungen sowohl alle Atomwaffenstaaten und, bis auf die Niederlande, alle NATO-Staaten. Am selben Wochenende machten bis zu 240 Mayors for Peace Städte beim 6. Flaggentag darauf aufmerksam. Am vergangenen Samstag bekräftigten 300 Personen beim tollen Aktionstag am Atomwaffenlager Büchel (Eifel) u.a. mit Konstantin Wecker (darunter viele DFG-VK Mitglieder) den Wunsch nach vollständiger atomarer Abrüstung: Hier der Beitrag von SWR-Aktuell dazu. Wunderbar!
Das Verbot von Atomwaffen ist eine Zäsur in der Geschichte nach 1945, denn dieses Massenvernichtungswaffen sind nun delegitimiert, stigmatisiert und völkerrechtlich geächtet. Das ist umso wichtiger, als dass die sogenannte "Doomsday Clock" in New York auf zweieinhalb Minuten vor zwölf steht, wie zuletzt in den 1950er Jahren während des Koreakrieges. Denn alle Atomwaffenstaaten planen die Aufrüstung ihrer nuklearen Arsenale.

Jetzt liegt es an uns, der Zivilgesellschaft, uns aktiv für ein Verbot und die Vernichtung aller Atomwaffen einsetzen.

 

Aus diesem Grund schalten wir - wie in den Vorjahren - anlässlich der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, am 5. August Anzeigen in der taz und einer weiteren überregionalen Tageszeitung. Wir konnten dafür 35 ErstunterstützerInnen aus vielen Teilen der Zivilgesellschaft gewinnen. Fast 150 weitere Unterzeichner/innen kamen in den letzten Tagen dazu. Herzlichen Dank dafür! Jetzt seid ihr gefragt:

► Unterzeichnet hier den Aufruf als Einzelperson oder Organisation bis Montag, den 31. Juli 2017.

► Wir freuen uns über Spenden von mindestens 20 Euro als Einzelperson oder 50 Euro als Organisation damit wir die Zeitungsanzeigen am 5. August 2017 schalten können. Bankverbindung: PAX AN, GLS Bank, IBAN DE90430609677021195400 | BIC GENODEM1GLS, Verwendungszweck: Pacemakers Aufruf 2017

► Helft mit und leitet den Aufruf an engagierte Menschen aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft, Freunde, Bekannte und Verwandte weiter.

Besten Dank und friedliche Grüße

Roland Blach

Pacemakers, c/o Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Landesverband Baden-Württemberg, Werastr. 10, 70182 Stuttgart, info [aet] pace-makers.de

 

ANZEIGENTEXT

An die Bundesregierung: Treten Sie dem Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen bei

122 Staaten verabschiedeten am 7. Juli 2017 bei den Vereinten Nationen in New York einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen. Nach Jahrzehnten stockender Abrüstung senden sie ein klares Signal an die Atomwaffenstaaten: diese Massenvernichtungswaffen sind endgültig delegitimiert. Das völkerrechtlich verbindliche Abkommen verbietet neben der Herstellung, dem Einsatz und Besitz auch die Drohung mit einem Nuklearschlag sowie die Stationierung von Atomwaffen in anderen Staaten. Damit handelt künftig auch die Bundesregierung mit der nuklearen Teilhabe in der NATO und der Verfügung über US-Atomwaffen in Deutschland gegen geltendes Völkerrecht.

Wir fordern die jetzige und zukünftige Bundesregierung auf*:

Entsprechen Sie dem Wunsch der überwältigenden Mehrheit der Bundesbürger/innen (Forsa-Umfrage März 2016*), zeigen Sie Verantwortung und übernehmen Sie Vorbildfunktion gegenüber allen NATO-Partnern:

•             Treten Sie dem Vertrag für ein Atomwaffenverbot bei.

•             Verhindern Sie die nukleare Aufrüstung in Deutschland.

•             Halten Sie am Beschluss des Deutschen Bundestages vom 26. März 2010 fest, der den Abzug aller Atomwaffen aus Büchel fordert, und setzen Sie sich tatkräftig dafür ein

Wir unterstützen dazu alle Aktionen im Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe in vielen Städten in Deutschland und weltweit.

* Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Internationalen Ärzten zur Verhütung eines Atomkriegs vom März 2016 ergab: 85% der Befragten sprachen sich dafür aus, dass die auf deutschem Boden gelagerten Atomwaffen abgezogen werden. 93% befürworteten, dass Atomwaffen, ähnlich wie Chemie- und Biowaffen, völkerrechtlich verboten werden sollen. 88% sprachen sich dagegen aus, dass die USA aufgerüstete Atomwaffen in Deutschland neu stationieren.

Eine gemeinsame Initiative der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“, der Internationalen Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW) deutsche Sektion, des Pacemakers-Radmarathon und der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Baden-Württemberg.
www.atomwaffenfrei.de, www.ippnw.de, www.pace-makers.de, www.dfg-vk.de

Erstunterzeichner/innen:

Malte Albrecht (Vorstandsmitglied NatWiss), Roland Blach (Landesgeschäftsführer DFG-VK Baden-Württemberg), Reiner Braun (Co-Präsident IPB), Heidemarie Dann (Hiroshima-Bündnis Hannover), Thomas Eger (Vaihingen/Enz), Dr. Matthias-W. Engelke (Pfarrer), Matthias Gastel (Bundestagsabgeordneter Wahlkreis Nürtingen, Bündnis 90/Die Grünen), Susanne Grabenhorst (stellv. Vorsitzende IPPNW), Jürgen Grässlin (DFG-VK Bundessprecher), Regina Hagen (verantw. Redakteurin Wissenschaft und Frieden), Xanthe Hall (Geschäftsführerin IPPNW), Rainer Hinkeldein (Vorstand des Aktionskreises für Frieden e.V., Erfurt), Ute Hinkeldein (Thüringer Friedenskoordination, Erfurt), Karen Hinrichs (Oberkirchenrätin, evangelische Landeskirche in Baden), Irmgard Hofer (WILPF-IFFF, Vorsitzende deutsche Sektion), Philipp Ingenleuf (Netzwerk Friedenskooperative), Ernst-Ludwig Iskenius (IPPNW), Hermino Katzenstein (Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg), Dr. Elke Koller (Initiativkreis gegen Atomwaffen und Regionalgruppe des Internationalen Versöhnungsbundes), Marion Küpker (internationale Koordinatorin der DFG-VK gegen Atomwaffen), Pascal Luig (NatWiss, Sprecher der Kooperation für den Frieden), Angelika Matt-Heidecker (Oberbürgermeisterin Kirchheim/Teck), Martin Otto (Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen), Klaus Pfisterer (Landessprecher DFG-VK Baden-Württemberg), Tobias Pflüger (stellv. Parteivorsitzender Die Linke, Informationsstelle Militarisierung), Ernst Rattinger (DFG-VK Mittelbaden), Horst-Peter Rauguth (Geistlicher Beirat pax christi Deutschland), Alex Rosen (Vorsitzender IPPNW), Paul Russmann (Sprecher ökumenische Aktion Ohne Rüstung Leben), Wolfgang Schlupp-Hauck (Pressehütte Mutlangen), Joachim Schramm (Landesgeschäftsführer DFG-VK NRW), Andreas Schwarz (Fraktionsvorsitzender der Grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg), Lucas Wirl (Geschäftsführer IALANA), Martin Wolff (Oberbürgermeister Bretten), Esslinger Friedensbündnis, Friedensinitiative Westpfalz, Initiative "Welt ohne Waffen" Weimar