Target Gmünd- Zielmarkierung

"Wir wollen das Nukleare Erbe nicht antreten!"

Pressehütte Mutlangen

Seit Anfang September weht ein neuer Wind in der Pressehütte Mutlangen. Zwei FSJler haben einen Platz zum Arbeiten gefunden. Ihr Auftrag? Bildungspolitische Arbeit für Jugendliche mit dem Schwerpunkt Atomwaffenabrüstung.

Kai Hagen und Nina Eisenhardt heißen die beiden jungen Menschen, die sich für die Aus- und Fortbildung ihrer Generation im brisanten Thema der Atomwaffen kümmern. So halten sie mit Vergnügen Workshops und Vorträge im Konfirmanten- und Schulunterricht und bei friedenspolitischen Veranstaltungen. Die Tatsache, dass es sich bei ihnen um die erste Generation von Menschen handelt, die den Kalten Krieg nicht mehr miterlebt hat, haben die heutigen Jugendlichen eine ganz andere Einstellung zu Krieg und Frieden. Das klassische Feindbild des Kommunismus existiert nicht mehr; ein neues kam nie hinzu. Besonders die westliche Erziehung ist nicht mehr von einem Feind hinter einer Grenze geprägt. Dieses fehlende Feindbild-Denken ist für Nina und Kai ist die Gelegenheit, der Jugend die Gefahr ihres Nuklearen Erbes vor Augen zu führen, da Atomwaffen und die Strategie der Abschreckung für sie keinen Sinn mehr macht.

Neben zahlreichen Einladungen als Referenten suchen die beiden FSJler immer weiter nach Möglichkeiten, das Thema in die Öffentlichkeit zu führen. So haben sie beispielsweise in Schwäbisch Gmünd einen Offenen Jugendtreff gegründet mit dem Ziel, interessierten Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben, sich weiter zu informieren. Theorie und Praxis werden hier kombiniert. Bei einer Straßenaktion namens TARGET GMÜND wurde die Stadt als symbolisches Ziel eines Atomraketenangriffes markiert. Durch verteilen von Flyern an Passanten wurde gezeigt, welche verheerenden Wirkungen Atomwaffen in der Stadt haben könnten.

Die Kräfte der beiden FSJler sind noch lange nicht aufgebraucht, denn sie stehen schon in Kontakt mit Jugendgemeinderäten, Schulen und Jugendlichen auf internationaler Ebene, um ihre politische Bildungsarbeit fortführen zu können.