Vortrag über die Delegation zur UNO in New York // Protest am Atomwaffenstandort Büchel Abrüstung schafft Sicherheit

Am 1. Juni 1988, vor 31 Jahren, trat der INF-Vertrag in Kraft. Jetzt droht diesem Vertrag, durch den die atomaren Mittelstreckenwaffen aus Europa abgezogen und vernichtet wurden, das Aus. Mit einem Protestwochenende am Atomwaffenstandort Büchel setzt sich daher die Friedenswerkstatt Mutlangen mit anderen Gruppen für die Fortführung des Vertrages und das weltweite Verbot aller Atomwaffen ein.

Carola Moser und Verena Grießhaber waren in der deutschen Jugenddelegation der DFG-VK und Friedenswerkstatt Mutlangen bei der UNO in New York. Dort wurde über Atomwaffen verhandelt. Über ihre Begegnungen mit den Diplomaten, Überlebenden des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und ihre Aktivitäten für ein weltweites Atomwaffenverbot berichten sie am Samstag, den 1. Juni in Ulmen einem Ort in der Nähe des Fliegerhorstes Büchel.

Zahlreiche Friedensgruppen und Organisationen aus dem In- und Ausland rufen für Sonntag, den 2. Juni zu einer Protestaktion am Fliegerhorst Büchel in der Eifel auf, um dort am letzten Atomwaffenstandort in Deutschland gegen den zunehmenden nuklearen Rüstungswettlauf sowie für einen Abzug und ein Verbot der Atomwaffen zu demonstrieren. Geplant sind für den 2. Juni eine große Friedenstafel am Haupttor des Fliegerhorstes Büchel mit einem friedenspolitischen Frühstück und einem Abrüstungsbrunch sowie einem „Keine-Atomwaffen-Kaffee“.

Der Landrat des Ostalbkreises Klaus Pavel hat für die Aktionen zum Jahrestag des INF-Vertrages ein Grußwort geschrieben.

Liebe Friedensfreundinnen und Freunde,

am 1. Juni 1988, vor einunddreißig Jahren trat der INF-Vertrag in Kraft. Jetzt droht dem Vertrag durch den Mutlangen atomwaffenfrei wurde das Aus.

Sie haben sich zum Jahrestag des Inkrafttretens in Büchel, dem derzeit einzigen Atomwaffenstandort in Deutschland versammelt, um für den Abzug der dortigen Atomwaffen, gegen neue Atomwaffen und für das weltweite Verbot aller Atomwaffen einzutreten.

Dieses Anliegen verfolgt auch das Mutlanger Manifest, das ich mit Bürgermeistern und Friedensbewegten unseres Landkreises im Dezember 2017 im Mutlanger Rathaus unterzeichnet haben. Sie bringen dieses Manifest heute nach Büchel und und hängen es an der Friedensweise auf.

Abrüstung schafft Sicherheit. Wir können das nicht oft genug betonen. Ich unterstütze daher alle Vorschläge, die zu Verhandlungen führen über die Abschaffung und Vernichtung der Atomwaffen. Mit Blick auf den INF-Vertrag muss ich feststellen, dass der Wille den Vertrag fortzuführen in den USA und Russland nicht groß zu sein scheint. Die Sorge dass der Vertrag im August ausläuft und ein neues atomares Wettrüsten in Europa droht ist nicht von der Hand zu weisen. Die USA entwickeln für Büchel neue technisch aufgerüstete Atombomben. Ich halte dies für den falschen Weg. Wir brauchen keine neuen Atombomben, keine neuen Atombomber und erst recht keine neuen Atomraketen. Deshalb sagen wir hierzu Nein, No und Njet.

Diese drei Neins hängen auch in unserem Landratsamt und werben für mit Postkarten an die Botschaften der USA und Russlands.

Ohne den Vertrag könnte es zu einem neuen atomaren Wettrüsten und zu einer Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa kommen. In den 1980er-Jahren waren es auch Friedensproteste, die zu dem INF-Vertrag und zu einer Entspannungspolitik geführt haben – jetzt müssen wir einen neuen Kalten Krieg verhindern.“

Wir brauchen Abrüstungsinitiativen. Ich befürworte den Atomwaffenverbotsvertrag und würde es begrüßen, wenn Deutschland diesem Vertrag der Vereinten Nationen beitritt. Der INF-Vertrag darf nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte landen. Es wäre gut, wenn sich die Abrüstungskonferenz der UNO in Genf die Fortführung des INF-Vertrages auf Ihre Tagesordnung setzt. Statt selbst wieder atomare Mittelstreckenwaffen zu bauen sollten alle weltweit abgerüstet werden. Das verhindert neue atomare Bedrohungen in Europa und schafft weltweit mehr Sicherheit.

Ich wünsche Ihrer Aktion und unserem Eintreten für eine Welt frei von Atomwaffen viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen, Klaus Pavel, Landrat Ostalbkreis

 

Unterstützt wird die Aktion von dem interregionalen, grenzüberschreitenden Friedensnetzwerk QuattroPax mit dem Friddens- a Solidaritéitsplattform Lëtzeburg, Paix Vosges, Coalition luxembourgeoise pour la paix, Mouvement pour une Alternative Non-violente Nancy, der AG Frieden Trier, Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Rheinland-Pfalz (DFG-VK RLP), dem Friedensnetz Saar sowie der Kampagne „Krieg beginnt hier“. Am selben Tag werden auch die Naturfreunde Deutschlands, die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), die Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen sowie die SPD Ostalb in Büchel protestieren.

Die Protestaktion am 2. Juni ist Teil der seit dem 26. März laufenden 20 Wochen dauernden Aktionspräsenz, bei der bis zum 9. August zahlreiche Organisationen und Gruppen mit vielfältigen

tomwaffen aus Büchel und das weltweite Verbot aller Atomwaffen.

Kontakte:

Maryia Shapaval 0162 634 7304 (Friedenswerkstatt Mutlangen);

Carola Moser 0159 03739281 (Jugenddelegation aus Ellwangen)