Vertreter aus Zivilgesellschaft drängen auf Lösung für Menschen in Seenot/Evangelische Kirche will ein Schiff schicken

Seenotrettung 2019: „entsetzliche Bilanz“

„Weiterhin ist keine Lösung in Sicht und das Politikversagen hält an“: Zu dieser Bilanz kamen Vertreterinnen und Vertreter von Rettungs- und Hilfsorganisationen, Kommunen, der SEEBRÜCKE-Bewegung und der evangelischen Kirche mit Blick auf die aktuelle Situation in Libyen und auf dem Mittelmeer. Gemeinsam forderten sie die Bundesregierung und alle politisch Verantwortlichen in Europa auf, unverzüglich einen europaweiten Verteilmechanismus für im Mittelmeer gerettete Geflüchtete in der EU einzurichten und in Libyen willkürlich inhaftierte Menschen in Sicherheit zu bringen. Christoph Hey, bislang Projektleiter für Ärzte ohne Grenzen in Libyen, beschrieb als Augenzeuge die Situation in den Internierungslagern als „entsetzlich“. Die Ernährung sei mangelhaft, die hygienischen Bedingungen unerträglich. Die Menschen, darunter Minderjährige, seien „regelrecht zusammengepfercht und können oft tagelang nicht ins Freie“. Ärzte ohne Grenzen fordert die Auflösung aller Internierungslager und ein Ende der EU-Unterstützung für die libysche Küstenwache, die fliehende Menschen völkerrechtswidrig nach Libyen zurückbringt.
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https://www.ekd.de/seenotrettung-2019-entsetzliche-bilanz-49611.htm