Stellungnahme der Sprecher des ehemaligen „Regionalen Bündnisses für die Konversion des Kriegsflughafens Spangdahlem“ zur Notwendigkeit der Konversion von US-Airbases wie Spangdahlem

Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier – c/o ehemaliges Regionales Bündnis für die Konversion des Kriegsflughafens Spangdahlem, Pfützenstr. 1 54290 Trier www.agf-trier.de

Trier den 26. Juni 2020

Am 22.Juni 2020 haben die Fraktionen der LINKEN/ÖDP (Fraktionsgemeinschaft) sowie die GRÜNEN in einer öffentlichen Kreistagssitzung des Kreistages Bernkastel-Wittlich auf die Notwendigkeit der zivilen Umwandlung (Konversion) des US-Kriegsflughafens SPANGDAHLEM in ein nachhaltiges ziviles Projekt wie z.b. der Energielandschaft in Morbach oder dem Gewerbegebiet in Bitburg hingewiesen.

Auslöser für diesen lobenswerten Vorstoß, der noch mehrheitlich abgelehnt werden konnte, war die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump Tausende von US-Soldaten aus Deutschland, eventuell auch aus Spangdahlem abzuziehen. Dieser Teilabzug wurde inzwischen bestätigt, stattdessen soll wahrscheinlich Polen mit mehr US-Militärpräsenz als treuer Bündnispartner „beglückt“ werden.

”Es ist höchste Zeit, dass wir in Europa, Deutschland, in unserer Region uns von solchen irrlichternden „strategischen“ Überlegungen im Weißen Haus und im Pentagon unabhängig machen. Zumal die aktuelle Corona-Krise unverschleiert aufzeigt, dass unsere hochgerüsteten globalisierten Wirtschafts- und „Sicherheitssysteme“ nicht in der Lage sind, die Pandemie sozial gerecht zu bewältigen.

Wie fatal und vergeblich sind da irr-witzige Vorstellungen mit solch hochgerüsteten Militär­einrichtungen und vermehrter Aufrüstung angesichts der ausufernden Krise mit zunehmenden Flüchtlingen und Klimawandel auf Dauer Frieden in unserer Region bewahren zu können.

Nein, wer Frieden bewahren will, der muss in den Frieden, in Konversion investieren. Wer aber wie US-Präsident Trump auf permanente Eskalation setzt, wer also Sturm sät, der wird einen Taifun ernten, nicht nur bei der Corona-Pandemie.

Konversion beginnt in den Köpfen und es gilt sich jetzt für Konversion zu entscheiden. Unsicher ist, ob und wann es einen Teilabzug, eine Verlegung oder eine Schließung der Airbases geben wird.

Sicher ist aber, dass zivile Arbeitsplätze in nachhaltigen Projekten wie erneuerbare Energien, Natur- und Umweltschutz sowie Tourismus auf alle Fälle Sinn machen! Alle Parteien sollten sich daher jetzt für die Schaffung ziviler Arbeitsplätze aussprechen und ihre Abhängigkeit vom gefährlichen, klimaschädlichen sowie Mensch und Umwelt belastenden Militär beenden! Der tägliche Lärm durch den Militärbetrieb und besonders durch Tiefflüge, enorme Emissionen in Luft und Wasser, Verseuchung von Boden und Wald z.B. bei Abstürzen und Treibstoffablassungen mit hochgiftigem Hytrazin und JP-8 mahnen diesen Wahnsinn für eine weltweite Kriegspolitik endlich zu beenden.

Die Notwendigkeit der Konversion von Militäranlagen in ökologisch und sozial nachhaltige Zivilanlagen ist und bleibt ein parteiübergreifendes Dauerthema. Die aktuelle Entwicklung beweist:“Wer zu spät kommt, denn bestraft das Leben!“

Wir, Markus Pflüger und Richard Pestemer, erinnern als ehemalige Mitglieder des Regionalen Bündnisses für die Konversion des Kriegsflughafens Spangdahlem“ (2005) daran, dass schon 2005 mit einer Konversionskonferenz, die im Reader „Konversion: Zivile Arbeitsplätze statt Kriegs­unterstützung“ dokumentiert wird, die Notwendigkeit der Auflösung von Militär­einrichtungen umfassend begründet und mit erfolgreichen Konversionsbeispielen (Morbach/Bitburg usw.) dokumentiert wurde.”

Konversionsreader: http://www.krieg-beginnt-hier.de/attachments/article/18/readerkonversion2.pdf

Mit der Bitte um Veröffentlichung. Ansprechpartner für Rückfragen:

  • Markus Pflüger: 0172 7379388

  • Richard Pestemer: 06504 / 695

Vgl. https://www.imi-online.de/2020/06/09/us-truppenabzug

Anhang: