Pressemitteilung: Symbolträchtiges Logo beim kirchlichen Protest in Büchel

Sie waren damals ein unübersehbares Symbol des christlichen Protestes gegen die Stationierung von atomaren Mittelstreckenwaffen in Europa, die lila Tücher mit dem Schriftzug „Umkehr zum Leben – Die Zeit ist da für ein Nein ohne jedes Ja zu Massenvernichtungswaffen“ und der Kirche, die die Atombombe abweist. Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 1983 in Hannover tauchten beim Abschlussgottesdienst die Tücher das Niedersachsenstadion in ein lila Meer, auch danach trugen Menschen das Tuch als Ausdruck des Widerstandes gegen die nukleare Aufrüstung.

Der niederländische Maler, Grafiker und Karikaturist Len Munnik hatte die Grafik für dieses lila Tuch entworfen, die in diesen Jahren zu einem der bekanntesten Symbole des christlichen Protestes gegen die Stationierung von Atomwaffen in Deutschland und Europa werden sollte.

Nun, mehr als 30 Jahre später, erheben Christinnen und Christen wieder ihre Stimme gegen die Stationierung und geplante Modernisierung von Atomwaffen in Deutschland und in der Welt. Am 7. Juli wird es in Büchel in der Eifel, wo die letzten US-Atomwaffen in Deutschland lagern, einen kirchlichen Aktionstag geben, zu dem in ökumenischer Verbundenheit Christinnen und Christen aus sieben evangelischen Landeskirchen sowie die katholische Friedensbewegung Pax Christi aufrufen. Und wieder wird dieses Logo das Symbol dieses christlichen Protestes sein.

„Len Munnik hat seine Grafik etwas überarbeitet und uns zur Verfügung gestellt“, freut sich Ulrich Frey aus Bad Honnef. Der langjährige Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) gehörte gemeinsam mit Volkmar Deile von der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zu den maßgeblichen Organisatoren der Großdemonstration mit 300.000 Menschen im Hofgarten in Bonn im Oktober 1981. Seit vielen Jahren ist er verantwortlich an der Friedensarbeit in der Evangelischen Kirche im Rheinland beteiligt, nun ist er Mitglied des Organisationsteams des kirchlichen Aktionstages in Büchel.

„Vieles wiederholt sich und vieles erinnert an die 1980er Jahre. Die Bedrohung durch Atomwaffen ist wieder realistischer geworden, die Atommächte wollen ihre Arsenale modernisieren. Und darum ist es wichtig, dass sich Christinnen und Christen wieder zu Wort melden“, betont Frey nachdrücklich. Darum sei er froh, dass dieses von Len Munnik entworfene Symbol nun auch wieder als ein Ausdruck des christlichen Widerstandes zu sehen ist. „Es macht deutlich, dass unser Protest nach wie vor wichtig ist. Und es ist schön, dass Len Munnik sofort bereit war, hier mitzuhelfen und dies zu unterstützen“, so Ulrich Frey.

„In Büchel lagern die letzten Atomwaffen auf deutschen Boden, die nun modernisiert werden und mit denen deutsche Piloten den Einsatz üben. Das kann nicht hingenommen werden“, unterstreicht der Jurist. Deutschland habe den Atomwaffenverbotsvertrag, den im vergangenen Jahr am 7. Juli 2017, 122 Staaten unterzeichnet hätten, nicht unterstützt. „Dies muss sich ändern. Und darum sind wir am 7. Juli in der Eifel und werden hier unsere Stimmen erheben“, betont Frey.

Dieter Junker
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