Pressemitteilung des Antikriegshaus Sievershausen:

Pressemitteilung

 

Veranstaltungshinweis für Freitag, 5.August, 19.30 Uhr

Friedensarbeit im Fadenkreuz

Der armenische Regisseur Georgi Vanyan und sein Begegnungsprojekt an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan

Am Freitag, 5. August um 19.30 Uhr ist mit dem armenischen Regisseur und Friedensaktivisten Georgi Vanyan einer der der aktuellen Gäste der Hamburger Stiftung für politisch Verfolge im Antikriegshaus zu Gast. In seiner Heimat ist Georgi Vanyan zum Ziel nationalistischer Anfeindungen und Drohungen geworden und erhielt in Hamburg für ein Jahr die Möglichkeit, sich ‚aus der Schusslinie‘ zu nehmen. Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan schwelt seit dem Ende der Sowjetunion vor einem Vierteljahrhundert. Immer wieder kommt es in der Region von Tekali zu Grenzzusammenstößen zwischen den beiden Ländern. Mit tatkräftiger Unterstützung des Film- und Theaterregisseurs Georgi Vanyan wurde Tekali deshalb zu einem überregionalen Friedens- und Mediationszentrum ausgebaut. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen mit Künstlern, Wissenschaftlern und Journalisten zu alternativen Lösungsstrategien der Konflikte Südkaukasiens statt. Und ebenso werden jedes Jahr die Beteiligten bedroht, angegriffen und eingeschüchtert.

Georgi Vanyan wird wegen seines Engagements für den armenisch-azerischen Friedensprozess und seiner klaren Absage an jede Form politischer Hetze von Nationalisten inner- und außerhalb der armenischen Regierung verfolgt und mit Gewalt und Ermordung bedroht. 2012 rief er ein Filmfestival mit aserbaidschanischen Filmen ins Leben, unterstützt von England, den USA und Deutschland. Die radikalen Gegner organisierten Demonstrationen, überzogen den Regisseur mit Drohanrufen und Morddrohungen im Internet und scheuten schließlich auch vor tätlichen Angriffen auf Georgi Vaynan nicht zurück. Aufgrund der gefährlichen Sicherheitslage musste er das Festival schließlich absagen. Als Friedensaktivist und Menschenrechtler im gegenwärtigen, außen- wie innenpolitisch angespannten Klima wurde er auch 2015 zur Zielscheibe des öffentlichen Zorns. Im Fernsehen wurde er als Landesverräter diffamiert. Überfälle auf sein Haus waren seitdem wieder an der Tagesordnung.

Deshalb hat ihn die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte mit einem Stipendium ausgestattet und für ein Jahr in die Elbmetropole geholt.

 Antikriegshaus Sievershausen Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V.; 31275 Lehrte/Sievershausen Kirchweg 4A Telefon: 05175 / 57 38 www.antikriegshaus.de

Anhang: