Pressemitteilung der Pressehütte Mutlangen: 35 Jahre nach dem Stationierungsbeschluss - In Mutlangen heißt es wieder: Keine Atomraketen

In Mutlangen erhebt man wieder seine Stimme gegen Atomwaffen. An den Ortseingängen, wo sonst für das Dorffest oder andere Veranstaltungen geworben wird, mahnen die Pressehütte Mutlangen und die Mayors for Peace im Ostalbkreis vor neuen Atomwaffen. Am Wochenende werden die Tafeln mit einem dreifachen Nein (No,Nein,Njet) offiziell mit Bürgermeisterin Stephanie Eßwein enthüllt.

35 Jahre sind vergangen seit dem der Bundestag am 22.11.1083 der Stationierung atomarer Mittelstreckenwaffen zugestimmt hat. Nur vier Tage später trafen in Mutlangen die ersten Pershing II – Raketen ein. Im Rahmen der Kampagne Ziviler Ungehorsam bis zur Abrüstung wurden bei gewaltfreien Blockaden 3.000 Menschen festgenommen und wegen Nötigung vors Gericht gestellt. Die Proteste waren erfolgreich. Mit dem INF-Vertrag von 1987 wurde der Abzug der Atomraketen besiegelt.

Seit einiger Zeit werfen sich die USA und Russland gegenseitig vor, durch die Entwicklung neuer Waffen den INF-Vertrag zu brechen. US-Präsident Trump hat kürzlich mit seiner Kündigung gedroht. Das hat die Pressehütte Mutlangen zusammen mit anderen Friedensgruppen zum Anlass für eine Postkarten- und Briefaktion genommen. Die Botschafter der USA, Russlands und der Deutsche Außenminister erhalten Post, mit der Aufforderung den INF-Vertrag zu erhalten.

Im Brief an den Außenminister Heiko Maas heißt es: „Mit der Warnung vor den Gefahren eines atomaren Wettrüstens wenden ich mich an Sie: Lassen Sie uns gemeinsam das INF-Abrüstungsabkommen verteidigen.“ Gefordert wird, dass die USA und Russland ihre Vorwürfe in der im Vertrag vereinbarten Überprüfungskommission klären und wo nötig Korrekturmaßnahmen einleiten.“, dabei seien auch die russischen Bedenken und Sorgen gegenüber den USA ernst zu nehmen. Der Außenminister wird aufgefordert mittels einer Regierungserklärung öffentlich positiv zur nuklearen Abrüstung und der Bedeutung des INF-Vertrag Stellung zu nehmen und unmissverständlich zu erklären, dass eine erneute Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden nicht infrage kommt.“

Zum Volkstrauertag werden in Mutlangen Tafeln mit den drei Neins stehen. Um 16:30 Uhr am Orteingang Lindacher Straße enthüllt Bürgermeisterin Stephanie Eßwein als Mitglied von Mayors for Peace mit Vertretern der Pressehütte die dortige Tafel. Anschließend ab 17:00 Uhr werden in einer Gedenkfeier „Lichter für den Frieden“ auf dem Lammplatz Kerzen entzündet. Das Rahmenprogramm der Feier wird von Schülerinnen und Schülern der Hornbergschule und des Franziskusgymnasiums, sowie Herrn Pfarrer Schönfeld und dem Musikverein Mutlangen sowie den Lyrikaden der Friedenswerkstatt gestaltet. Die Fahnenabordnungen der Vereine und die Jugendfeuerwehr begleiten sie ebenfalls. Bei schlechter Witterung wird in die katholische Kirche ausgewichen.

Postkarten und Briefvorlage können in der Pressehütte bestellt werden. 07171 75661 mail [aet] pressehuette.de und sie liegen im Rathaus Mutlangen aus.

Anhang: