Pressemitteilung der Kritischen Aktionär*innen Heckler & Koch anlässlich der Hauptversammlung der Heckler & Koch AG am 21.09.2018 in Rottweil

Hauptversammlung der Heckler & Koch AG am 21.09.2018 in Rottweil

Kritische Aktionär*innen H&K fordern Transparenz, Rüstungsexportstopp in menschenrechtsverletzende und kriegführende Staaten sowie Gründung eines H&K-Opferfonds 

Freiburg/Villingen/Stuttgart, den 18. September 2018

Die Firma Heckler & Koch (H&K) produziert Kleinwaffen, wie das Sturmgewehr G 36, und verkauft diese tausendfach weltweit. Sie werden nicht nur an die Armeen von NATO-Partnern geliefert, sondern wurden – mit Genehmigung der Bundesregierung – auch an kriegführende Staaten wie Saudi-Arabien und an korrupte Polizeieinheiten in Mexiko exportiert. Im Fall Mexiko findet derzeit vor dem Landgericht in Stuttgart ein Prozess gegen ehemals führende Mitarbeiter von Heckler & Koch statt. Weitere Verhandlungstage am Landgericht Stuttgart sind für den 20.09.2018, 24.09.2018 und 26.09.2018 angesetzt. Weltweit sterben täglich Menschen durch den Einsatz von Waffen der Firma Heckler & Koch.

Am 21.09.2018, 9:00 Uhr, findet im „Badhaus“ in Rottweil endlich die diesjährige Aktionärsversammlung von Heckler & Koch statt. Wie erstmals im August 2017 werden Mitglieder der Friedensbewegung, die im Besitz von Inhaberaktien der Firma sind, an der Versammlung teilnehmen.

Als Kritische Aktionär*innen Heckler & Koch, die wir uns im Februar 2018 offiziell in Freiburg gründeten, haben wir bereits im Vorfeld unser Recht genutzt, Gegenanträge einzubringen. Auf der Hauptversammlung werden wir unser Frage- und Stimmrecht nutzen, um auf die Firmenpolitik von Heckler & Koch Einfluss zu nehmen.

 

Vom Vorstand und Aufsichtsrat der H&K AG fordern wir:

  • Die Zulassung der Presse bei allen Hauptversammlungen der H&K AG
  • Transparenz bei allen Waffen-, Finanz- und Personalgeschäften der H&K AG
  • Die individuelle Veröffentlichung der Gehälter (Grundgehalt und Boni) aller Vorstände und Aufsichtsräte
  • Die sofortige und umfassende Offenlegung der Besitzverhältnisse der H&K AG
  • Die Gründung eines Opferfonds aus dem Geschäftsetat der Heckler & Koch AG zur Finanzierung medizinischer und therapeutischer Maßnahmen zugunsten der Opfer des weltweiten Einsatzes der Kleinwaffen von H&K (Pistolen, Maschinenpistolen, Sturm-, Maschinen- und Scharfschützengewehre sowie Spezialwaffen)
  • Die Anerkennung einer Mitverantwortung an den Verbrechen im Fall Ayotzinapa (Mexiko)
  • Den Stopp aller Altaufträge mit Kleinwaffenlieferungen an Staaten, wie z.B. Indonesien, Südkorea, Saudi-Arabien, Türkei und Katar
  • Den Stopp aller Kleinwaffenexporte an menschenrechtsverletzende und kriegführende Staaten. Nach unserer Definition zählen diese allesamt zu „roten Staaten“ – unabhängig davon, ob sie Mitglied der NATO bzw. EU sind oder nicht (also auch keine Waffenexporte in die USA, nach Frankreich etc.)
  • Die Umstellung der Waffenproduktion auf eine nachhaltige zivile Fertigung im Bereich der Medizin-, Energie- und Umwelttechnik
     

Vor, während und nach der Aktionärsversammlung werden Mitglieder der Kritischen Aktionär*innen Heckler & Koch Pressevertreter*innen für Nachfragen und Interviews gerne zur Verfügung stehen.

Pressekontakte:

  • Jürgen Grässlin, Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!, RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.) / DFG-VK, Mob.: 0170-611 37 59, jg [aet] rib-ev.de
  • Helmut Lohrer, IPPNW, Mob.:  0172-777 39 34, Helmut.lohrer [aet] virgin.net
  • Charlotte Kehne, Ohne Rüstung Leben, Referentin für Rüstungsexportkontrolle, Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!, Tel. 0711 62039372, Mob.: 0162 - 578 42 35, orl-kehne [aet] gaia.de
  • Magdalena Friedl, RIB (für organisatorische Fragen), Mob.: 0172-79 63 848, Friedl [aet] rib-ev.de
     

Wichtige Websites:

www.aufschrei-waffenhandel.de, https://www.kritischeaktionaere.de/heckler-koch.html, www.ohne-ruestung-leben.de, www.rib-ev.de, www.gn-stat.org, www.ippnw.de, www.dfg-vk.de