Pressemitteilung der EAK: „Flugzeugträger ist Symbol einer gewalttätigen Machtdemonstration“

EAK-Sprecher Lutz Krügener fordert stattdessen humanitäre Einsätze in Krisengebieten

Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer vorgeschlagene gemeinsame deutsch-französische Bau eines europäischen Flugzeugträgers stößt bei der evangelischen Friedensarbeit auf scharfe Kritik. „Ein militärischer Flugzeugträger ist ein Symbol einer gewalttätigen Machtdemonstration“, warnt Lutz Krügener, einer der Sprecher der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK). Stattdessen sollten humanitäre Einsätze in Krisengebieten in den Blick genommen werden, fordert der Theologe, der auch der Friedensbeauftragte der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ist.

„Stellen wir uns doch mal vor, Deutschland und Frankreich stellen täglich zwei Millionen Euro zur Verfügung, haben mehr als 4000 Millionen Euro investiert. Und nun schwimmt er auf den Weltmeeren, der humanitäre Hubschrauberträger ,Albert Schweitzer´“, entwirft Krügener ein Alternativ-Szenario. Fachkräfte wie Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Juristinnen und Juristen, Polizistinnen und Polizisten, Friedensfachkräfte, pädagogische Fachkräfte, Fremdsprachenspezialisten, Mediatorinnen und Mediatoren, Technisches Hilfswerk, alles an Bord. „Sie werden hervorragend bezahlt, sind top motiviert, jederzeit an jedem Ort zu helfen, wenn sie gefragt und gebraucht werden“, so der Pfarrer. An Bord gebe es Tausende von Zelten, Medizin, Decken, Essen, Wasser, ein mobiles Krankenhaus und Schulen für in Not geratene Menschen. Hubschrauber und Fahrzeuge könnten das Material und die Fachkräfte in kurzer Zeit überall hinbringen. „Europa könnte stolz sein auf den ersten humanitären Hubschrauberträger. Das wäre eine Vision für Europa“, unterstreicht Lutz Krügener.

„Aber doch bitte kein militärischer Flugzeugträger“, nimmt der EAK-Sprecher wieder Bezug auf die aktuelle Debatte. Ein solches Projekt sei ausschließlich darauf angelegt, mit Präzisionsbomben, Drohnen und Marschflugkörpern einzugreifen. „Wird vielleicht sogar ein atomares Eingreifen fantasiert“, warnt Krügener. Immerhin würden solche Pläne wie ein europäischer Flugzeugträger deutlich machen, wohin verschiedene politische Kräfte Europa steuern wollen: „Endgültig weg von einer Friedensmacht, hin zu einer Militärmacht Europa“, so der Theologe. Und er betont: „Dies gilt es zu verhindern, an der Wahlurne bei der Wahl zum Europäischen Parlament am 26. Mai und auf der Straße, beispielsweise mit einem kraftvollen Ostermarsch.“

Dieter Junker
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