Pressemeldung Ziviler Friedensdienst: UN-Weltfriedenstag - Deutsche Friedenspolitik stärken

Ziviler Friedensdienst braucht jährlich 10 Millionen Euro mehr zur Unterstützung der Zivilgesellschaft in Friedensprozessen weltweit – Mittel stagnieren jedoch
Bonn, 19.09.2018. Zum UN-Weltfriedenstag am 21. September fordert der Zivile Friedensdienst die Bundesregierung auf, mehr Mittel in die zivile Friedensarbeit zu investieren. Zivile Kräfte stärken weltweit Frieden und Demokratie und mindern Gewalt und Radikalisierung. In Friedensprozessen spielen sie eine tragende Rolle. In der aktuellen weltpolitischen Lage ist ihre Unterstützung wichtiger denn je. Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung widerspricht den Ankündigungen, zivile Friedensarbeit zu stärken. Die Mittel für den Zivilen Friedensdienst stagnieren beispielsweise seit 2017, während die Ausgaben für den Verteidigungshaushalt ansteigen.

„Zivilgesellschaftliche Organisationen mobilisieren die Bevölkerung in vielen Ländern, sich für Frieden und Demokratie einzusetzen und weisen diejenigen in die Schranken, die Gewalt und Radikalisierung schüren“, sagt Martin Vehrenberg, Sprecher des Konsortiums ZFD. „Häufig ist es die Zivilgesellschaft in den Krisen- und Konfliktregionen, die den Boden für Frieden bereitet. Wir appellieren daher an die Bundesregierung, die deutsche Friedenspolitik zu stärken, indem sie mehr Mittel für zivile Friedensförderung bereit stellt, statt die Budgets einzufrieren.“

Der Zivile Friedensdienst unterstützt die Friedensbemühungen zivilgesellschaftlicher Organisationen in derzeit 42 Ländern. „Die Anfragen übersteigen die Möglichkeiten des Programms aber bei weitem. Wir benötigen zehn Millionen Euro mehr pro Jahr für einen schrittweisen Ausbau des Zivilen Friedensdienstes“, sagt Martin Vehrenberg. „Damit stärken wir das deutsche Friedensengagement weltweit.“ Mit mehr Mitteln könnte die zivilgesellschaftliche Friedensarbeit beispielsweise in Mali, Kenia und Libanon ausgebaut werden. Auch könnten Anfragen aus Bangladesch, Nordafrika, Nicaragua und weiteren Regionen bedient werden, in denen der ZFD noch nicht tätig ist. Derzeit erhält der Zivile Friedensdienst vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 45 Millionen Euro jährlich. Damit arbeiten mehr als 400 Partnerorganisationen und rund 300 ZFD-Fachkräfte. 2018 wurde das Budget nicht erhöht. Nach dem vorliegenden Haushaltsentwurf soll das Budget für den ZFD auch 2019 stagnieren.

Beispiele für die Arbeit des Zivilen Friedensdienstes finden Sie in beigefügtem Infoblatt und unter www.ziviler-friedensdienst.org/praevention.
Über den ZFD: Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Er setzt sich für eine Welt ein, in der Konflikte ohne Gewalt geregelt werden. Neun deutsche Friedens- und Entwicklungsorganisationen führen den ZFD gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen durch. Der ZFD wird von der Bundesregierung gefördert. Fachkräfte des ZFD unterstützen Menschen vor Ort langfristig in ihrem Engagement für Dialog, Menschenrechte und Frieden. Aktuell arbeiten rund 300 ZFD-Fachkräfte in 42 Ländern.
Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit des Konsortiums ZFD, Martina Rieken: rieken [aet] ziviler-friedensdienst.org

Anhang: