PM: Uwe Steimle kein Schirmherr der Ökumenischen FriedensDekade 2018 - Das Gesprächsforum beendet die Zusammenarbeit mit dem Dresdener Schauspieler und Kabarettisten

Bonn, 28.02. In einer Pressemitteilung vom 23. Februar gab die Ökumenische FriedensDekade die Übernahme der diesjährigen Schirmherrschaft durch den Kabarettisten und Schauspieler Uwe Steimle aus Dresden bekannt. Diese Mitteilung führte zu einer Welle teilweise heftiger Kritik, besonders bei unseren sächsischen Partnerinnen und Partnern sowie bei Initiativen, die gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus arbeiten. „Das Gesprächsforum, der Leitungskreis der Ökumenischen FriedensDekade, entschied sich nach eingehender Beratung und Gesprächen mit Uwe Steimle dazu, die Zusammenarbeit zu beenden“, erläutert Jan Gildemeister, Vorsitzender der Ökumenischen FriedensDekade e. V. und Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF).
„Nach intensiver Prüfung der uns bekannt gewordenen Vorwürfe sind wir – trotz unterschiedlicher Bewertung einiger in Teilen als grenzwertig oder auch als grenzüberschreitend angesehenen Aussagen von Herrn Steimle in der Öffentlichkeit – zu der Überzeugung gekommen, dass aufgrund der großen Umstrittenheit von Herrn Steimle, der offenbar die politische Polarisierung der Gesellschaft befördert, eine Fortführung seiner bereits angetretenen Schirmherrschaft dem gesellschaftlich hoch bedeutsamen Gesamtanliegen der Ökumenischen FriedensDekade nicht zuträglich wäre“, fasst Thomas Oelerich, Pressesprecher der Ökumenischen FriedensDekade, die nun getroffene Entscheidung zusammen.
Die Verantwortlichen baten Uwe Steimle in einem persönlichen Gespräch um Verständnis für diese Entscheidung. Herr Steimle zeigte sich sehr enttäuscht, wünschte der FriedensDekade aber für die diesjährigen Aktivitäten alles Gute „und allen weite Herzen“. Selbstkritisch hielt Jan Gildemeister fest: „Wir wussten, dass Uwe Steimle ein streitbarer und umstrittener Geist ist. Wir hätten im Vorfeld der Entscheidung besser recherchieren müssen. Erst die Kritik und die Rückmeldung durch Partner und Freunden im Dresdener Umfeld haben uns deutlich werden lassen, wie polarisierend und in Teilen auch politisch grenzüberschreitend Herr Steimle in der Region wahrgenommen wird.“
Zu den zentralen Kritikpunkten an Uwe Steimle gehörten, seine Aussagen ließen keine eindeutige Distanzierung von rechtspopulistischen Positionen bzw. der Pegida-Bewegung erkennen. Verlautbarungen über Israel und die USA seien einseitig, würden der Komplexität nicht gerecht und ließen die Grenze zu antiamerikanischen und antisemitischen Positionen verschwimmen. Unabhängig von der Frage, ob die benannten Vorwürfe gegen Uwe Steimle berechtigt sind oder nicht, distanziert sich die Ökumenische FriedensDekade ausdrücklich von jeglichen pauschalisierenden, rassistischen und antisemitischen Positionen. „Über eine mögliche Schirmherrschaft für die Ökumenische FriedensDekade 2018 werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden“, so Jan Gildemeister.
Mit der jetzt getroffenen Entscheidung möchten die Verantwortlichen der Ökumenischen FriedensDekade den Fokus und die Debatte wieder auf die eigentlichen friedenspolitischen Anliegen lenken, die mit dem diesjährigen Motto ´Krieg 3.0` verbunden sind: Aufmerksam zu machen auf die drohende Zerstörung der Welt durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung zukünftiger Kriegführungen und von der Politik einzufordern, endlich den Ausbau einer zivilen Friedenspolitik voranzutreiben.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Thomas Oelerich, Tel. 0173/81 58627 E-Mail: thomas.oelerich [aet] friedensdekade.de
Jan Gildemeister (AGDF), 0228/24 999 -13, E-Mail: jan.gildemeister [aet] friedensdekade.de
 

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