PM des Trägerkreis Rüstungskonversion: Waffentechnik aus Jena nach Katar - Kritik von Rüstungsgegnern

Mitte Januar informierte die Jenoptik AG die Öffentlichkeit über die Lieferung von Turm- und Waffenstabilisierungsgeräten für Leopard 2 Panzer sowie Panzerhaubitzen an den Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW).

Der Jenaer Konzern verschwieg in seiner Pressemitteilung jedoch den zukünftigen Einsatzort der Waffenkomponenten.

Nach Informationen des Trägerkreises Rüstungskonversion liegt der Schluss nahe, dass dieses militärische Gerät nach Katar geliefert werden soll.

Die Jenoptik AG spricht von Komponenten für 62 Panzer vom Typ Leopard 2 sowie für 24 Panzerhaubitzen 2000 die an KMW geliefert werden. KMW spricht von 62 Kampfpanzern Leopard 2 und 24 Panzerhaubitzen 2000, die an das Emirat Katar geliefert werden sollen.

Der Jenaer Trägerkreis Rüstungskonversion, gegründet Mitte 2013 von der Ev. Kirche in Mittel-deutschland (EKM), der IG Metall, der IPPNW und Studierenden der FSU sieht sich in seinen Befürchtungen bestätigt.

„Jena ist eine Stadt des Friedens, ein Ort an dem das Motto Schwerter zu Pflugscharen, viele Menschen begeisterte“ sagte Wolfgang Geffe vom Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der EKM.

„Wir alle wissen, dass die Lieferung von Krauss-Maffei Wegmann in eine Region erfolgt, die weit entfernt von Menschenrechten und Demokratie ist“ sagte Christoph Ellinghaus von der IG Metall Jena-Saalfeld.

Man sei stolz auf den wirtschaftlich Erfolg Jenas, sagte Dr. Joachim Misselwitz von der IPPNW, aber der dürfe, auch nicht zum Teil, aus der Produktion von Gütern entstehen, die in anderen Teilen der Welt Leid und Elend verursachten.

Der Trägerkreis Rüstungskonversion forderte die Jenoptik AG auf, die Lieferung zu stoppen und die Rüstungsbereiche des Konzerns in zivile Produktion umzuwandeln.

Quellen:
www.jenoptik.com/de-pm-lieferung-stabilisierungssysteme

www.kmweg.de/fileadmin/user_upload/pdfs/Press_Releases/Pressemitteilung_Heeres-Modernisierung_Katar.pdf