PM der Friedensinitiative Westpfalz: NIE WIEDER KRIEG - Eine eindrucksvolle Demonstration zum Antikriegstag in Kaiserslautern

Zusammen mit der Friedensinitiative Westpfalz (FIW)hatten vor allem Gruppen aus dem Bündnis Lautern gegen Rechts zur Kundgebungen und einem Demonstrationszug am Internationalen Antikriegstag, 1. September, aufgerufen.

Der Vorsitzende der FIW, Pfarrer Detlev Besier, stellte bei der Eröffnung am Soldatendenkmal an der Fruchthalle fest, dass die Demonstration nichts gemein habe mit den von Rechtsradikalen gesteuerten Montags-Mahnwachen, die sich irreführend als Friedensbewegung bezeichneten. Er erinnert an die 80 Millionen Toten der beiden Weltkriege. Nicht übersehen dürfe man, dass mehrere Kriege der letzten Jahrzehnte über die unweit von Kaiserslautern existierende Air Base Ramstein unterstützt wurden.

An eine Inschrift auf dem Soldatendenkmal des in Kaiserslautern stationierten Regiments anknüpfend verwies Wolfgang Kohlstruck darauf, dass in dieser Einheit während des Ersten Weltkriegs 5000 Männer umkamen, obschon es nur mit 2500 Mann an die Front zog. Dem Moloch Krieg wurden immer wieder neue Opfer in den Rachen geworfen. Der einzige Sinn, den man diesem Irrsinn geben könne, sei ein Leidenschaftlicher Einsatz für den Frieden und eine konsequente Friedenspolitik. Doch seit Jahren werde versucht, die grausigen Kriegserfahrungen wieder zu verdrängen und junge Menschen in Auslands- genauer zu Kriegseinsätzen zu schicken. Mit ihrem Blut soll die Weltgeltung Deutschlands gesteigert werden – das gleiche Argument, das auch 1914 vorgebracht wurde.

Aber es gilt nicht nur, das Sterben von Deutschen zu unterbinden. Getötete „Feinde“ sind nach einem Wort des Gründers des Roten Kreuzes Henri Dunant, ebenfalls Mitmenschen: Tutti fratelli – alle sind sie unsere Brüder!

Auf dem St.-Martinsplatz warteten auf die rund 100 Teilnehmer drei Musikergruppen. die die Gruppe Kultur ohne Kommerz eingeladen hatte: Autonomal, ein Rapper aus Barcelona und Ben Friday, die mit mitreißenden Rhythmen vor allem die jungen Leute in Schwung brachten. Zwischen diesen Beiträgen standen Berichte über die angespannte Situation in Palästina, die bedrängte Lage der Kurden im Nordirak und über die Arbeit mit Rat suchenden US-Soldaten im GI-Café des Counseling Networks.

Die Teilnehmer zogen weiter durch die Innenstadt zum Philipp-Mees-Platz, der letzten Station der Demonstration. Walter Warstadt erinnerte an den Namensgeber des Versammlungsorts. Er kam wegen seines Widerstands gegen Hitler und seinen Krieg in ein NS-Konzentrationslager. Dort wurde er in eine Strafkompanie gesteckt und konnte nur also Überläufer zu den Sowjets sein Leben retten. Nachdem die antifaschistische Jugend in ihrem Beitrag die Militarisierung der Politik und die steigenden Waffenexporte anprangerten, verlas Detlev Besier einen Beitrag eines Ukrainers, der nicht öffentlich auftreten wollte. In seinem Schlusswort dankte er dann allen Beteiligten und hob besonders den gelungenen Schulterschluss zwischen dem Bündnis gegen Rechts und den Friedensgruppen hervor.

Wolfgang Kohlstruck