Grußwort zur Verleihung des Rheinland-Pfälzischen Friedenspreises 2013 an Pfarrer i. R. Elmar Funk und die Kirchheimbolandener Friedenstage

am Samstag, 9. November 2013 in Kirchheimbolanden, Stadthalle an der Orangerie

Zum sechsten Mal verleiht die Arbeitsgemeinschaft FRIEDENSGRUPPEN RHEINLAND - PFALZ ihren Friedenspreis. Darüber freue ich mich. Mit diesem Friedenspreis hat sich ein Projekt behauptet, dass diejenigen in den Blick nimmt, die lokal und regional für Gerechtigkeit und Frieden aktiv sind. Zwei Organisationen der Arbeitsgemeinschaft sind Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), nämlich die Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier und die Friedensinitiative Westpfalz Kaiserslautern.

Friedensarbeit in Rheinland-Pfalz heißt vor allem auch Protest gegen die Stationierung atomarer Waffen auf dem Fliegerhorst Büchel und Protest gegen den Einsatz bewaffneter Drohnen vom US-Stützpunkt Ramstein aus. Sie widersetzt sich den Bedrohungen des Friedens, die schon in der heimatlichen Nachbarschaft ihren Ursprung haben. Friedensarbeit in Rheinland-Pfalz setzt sich ein für die für Friedensbildung an den Schulen, überlässt sie nicht der Bundeswehr. Gerade auch jetzt wieder in der morgen mit einem Gottesdienst in Münster startenden Ökumenischen Friedensdekade 2013 sind die Friedensgruppen aktiv.

Ein Projekt Friedensarbeit in den letzten drei Jahren war die Kampagne Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel. Die Bemühungen, den Tätern ein Gesicht und den Opfern eine Stimme zu geben, haben Wirkung gezeigt. Viele Menschen wurden dafür sensibilisiert, dass Deutschland als drittgrößter Waffenexporteur auf der Welt den Tod ausliefert. Auch heute gilt, was Paul Celan einst in dem Gedicht "Todesfuge" aussprach: "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland."

Die Aktionen, Proteste und Forderungen der Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel werden von der Politik wahrgenommen. Die Waffenexporte sind ein wichtiges Thema in den Koalitionsverhandlungen zur neuen Bundesregierung geworden. Die Kampagne wird und muss weitergehen, bis die Entscheidungen transparent und die Exporte reduziert sind. Das Ziel muss sein, letztlich auf Rüstungsproduktion und auf Rüstungsexporte zu verzichten.

Die Basis aller Friedensarbeit muss vor Ort gelegt sein, in den Gemeinden und Kommunen, in den Kreisen und Initiativen, in den Bündnissen und Netzwerken der Zivilgesellschaft. Hier in Kirchheimbolanden geschieht dies jetzt schon kontinuierlich seit 1975. Dem diesjährigen Friedenspreisträger Pfarrer i. R. Elmar Funk, der die KIRCHHEIMBOLANDENER FRIEDENSTAGE gegründet hat, wird hierfür heute gedankt.

Herr Pfarrer Funk, ich beglückwünsche Sie. Als Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) gratuliere ich zu diesem Preis.

Horst Scheffler
Vorsitzender Aktionsgemeinschaft
Dienst für den Frieden (AGDF)