Friedenswerkstatt Mutlangen: Eine junge Friedensforscherin gebürtig aus Kasachstan hat ihre ersten Spuren in der Mutlanger Friedensarbeit hinterlassen.

Frieden braucht Förderung

 

Sie berichtete vergangene Woche beim Frauenfrühstück der Pressehütte von ihren Eindrücken der Abrüstungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag. Diese hatte sie als Delegierte der Friedenswerkstatt im April dieses Jahres bei der UNO in Genf besucht.

In diesem Monat hat die Friedenswerkstatt ein Fundraisingprojekt gestartet, um die junge Wissenschaftlerin als dauerhafte Mitarbeiterin für seine Friedens- und Friedensbildungsarbeit zu gewinnen.

Kubayeva hat in Tübingen Friedensforschung und internationale Politik studiert. Sie spricht vier Sprachen darunter Russisch und Englisch und erzählt beim Frauenfrühstück von ihrer persönlichen bewegenden Geschichte sich für eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen. Kasachstan war Testgebiet dieser Massenvernichtungswaffen in der damaligen Sowjetunion. Mehrere ihrer Freunde und Bekannte erlitten gesundheitliche Folgen durch die radioaktive Strahlung. Kubayeva entschied sich aktiv zu werden und richtete Ihre berufliche Laufbahn an dem Wunsch aus, Räume für Jugendliche als Friedensakteure zu schaffen. Sie setzte ihre Priorität auf Friedenserziehung und nukleare Abrüstung. In der Delegation mit der Friedenswerkstatt war sie im Frühjahr das erste Mal bei einer Abrüstungskonferenz bei der UNO in Genf. Kubayeva berichtete: „Wir haben dort das Mutlanger Manifest vorgestellt.“

„Zivilgesellschaft kann großen Einfluss auf politische Prozesse einnehmen und Menschen sollten dies selbst bewusst tun“ , meint Kubayeva. Sich einzumischen und genau zu informieren sollten Kernaktivitäten von BürgerInnen sein. Die zivilgesellschaftliche Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen hat das Potential Frieden zu erhalten und ihn dort zu schaffen wo Krisen- und Kriegsgebiete sind.

Beim Frauenfrühstück waren die Teilnehmerinnen sich einig: Atomwaffen sind eine hochgefährliche Kraft, die nach wie vor all unser Leben auf der Erde zerstören kann. Jeder Einzelne ist gefordert sich einzusetzen um wirksam und kontrolliert, die Zerstörung welche von Atomwaffen ausgeht, zu bannen. Jeder der vielen Atomwaffentests hat die radioaktive Strahlung im Ökologischen System verändert und die Veränderungen werden noch Jahrhunderte vorhanden sein. Die humanitären Folgen der Benutzung der Atomwaffen in Form von Atomwaffentests werden noch lange von Generation zu Generation weitervererbt.

Silvia Bopp freut sich, dass sie ab Januar eine kompetente junge Unterstützung bekommt: „Bis dahin brauchen wir weitere UnterstützerInnen für das FriedensarbeiterInnen-Projekt, um die Stelle langfristig zu finanzieren.“ Mutlangens Altbürgermeister Peter Seyfried, die Gmünder Dekanin Ursula Richter gehören zum Unterstützerkreis für die neue Friedensfachkraft, berichtet Bopp erfreut und appelliert: „Werden Sie Teil einer generationsübergreifenden Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.“

Wer sich näher für die Arbeit von Arailym Kubayeva interessiert, sie zum Beispiel in Ihre Schule zum Vortrag einladen möchte oder junge Menschen, die mit ihr gemeinsam an einer Abrüstungskonferenz teilnehmen möchten, ist herzlich eingeladen sich in der Pressehütte per mail zu melden.

mail@pressehütte.de

Spenden zur Finanzierung der neuen Arbeitsstelle im FriedesarbeiterInnen-Projekt werden herzlich erbeten. Auf Anfrage senden wir hierzu gerne unverbindlich Informationsmaterial zu.

*Organisiert von der Friedenswerkstatt Mutlangen e.V. findet das interkulturelle Frauenfrühstück am zweiten Donnerstag im Monat von 9:30 bis 11:30 in der Pressehütte Mutlangen (Forststr. 3) statt.