AGDF trauert um früheren Vorsitzenden

Michael Mildenberger im Alter von 86 Jahren verstorben

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) trauert um ihren früheren Vorsitzenden Michael Mildenberger, der am 1. September im Alter von 86 Jahren in Schönwalde-Glien verstorben ist. Der evangelische Theologe und langjährige Mitarbeiter der Evangelischen Kirche in Deutschland war von 2001 bis 2007 Vorsitzender der AGDF.

„Die AGDF verdankt Michael Mildenberger sehr viel“, unterstreicht Christine Busch, die AGDF-Vorsitzende. Er habe wesentlich zur Weiterentwicklung der AGDF beigetragen und dabei auch seine reichen Erfahrungen unter anderem in der interreligiösen Zusammenarbeit, im Bereich Flucht und Migration sowie in der Kooperation zu den Kirchen in Mittel- und Osteuropa eingebracht, sagt sie.

Michael Mildenberger war fast 30 Jahre zunächst bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen und ab 1981 als Oberkirchenrat Referent für interreligiöse und interkulturelle Aufgaben, für Fragen der Arbeitsmigration, für Asyl und Flüchtlinge sowie für ökumenische Beziehungen zu den Kirchen in Mittel- und Osteuropa im Kirchenamt der EKD in Hannover tätig.

„Als er 2001 den Vorstandsvorsitz der AGDF übernahm, gab er den Anstoß für wichtige neue Projekte und Aktivitäten unseres Friedensverbandes“, meint Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer. In Folge des „Krieges gegen den Terror“ habe die AGDF unter dem Titel „Der Frieden braucht uns“ ein Paket mit Material für Kirchengemeinden erstellt, das zur Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen und politischen Fehlentwicklungen, den Ursachen für Unfrieden und die Möglichkeiten gewaltfreier Konfliktbearbeitung einlud. „Michael Mildenberger trug auch wesentlich zur Initiative Christlich-Muslimischer Friedensarbeit in Deutschland bei, die angesichts einer verbreiteten Islamfeindlichkeit mit Stellungnahmen an die Öffentlichkeit ging“, so Gildemeister.

„Michael Mildenberger beförderte spannende, aber auch kontroverse Diskussionen zum Leitbild der AGDF, das schließlich einvernehmlich von unserem Friedensverband verabschiedet wurde“, erinnert der AGDF-Geschäftsführer. Der verstorbene frühere Vorsitzende sei auch an einem „Runden Tisch“ beteiligt gewesen, aus dem die jetzige Struktur der evangelischen Friedensarbeit mit einem Friedensbeauftragten des Rates der EKD hervorgegangen sei, betont Jan Gildemeister. Die Friedensfrage hätte ihn bis zuletzt nicht ruhen lassen, fügt der AGDF-Geschäftsführer unter Verweis auf seine Mitwirkung in der Initiative „Neue Nachbarn“ in Schönwalde seit 2015 mit.

„Michael Mildenberger hat sich als tiefgläubiger, analytisch denkender Mensch mit seinem umfassenden Wissen in den Dienst für Gerechtigkeit und Frieden gestellt. Mit seiner feinen, empathischen Persönlichkeit ermutigte er andere, neue Argumente anzunehmen und sich auf offene Gespräche einzulassen. Alle, die mit ihm zusammenarbeiten durften, werden das tiefgründige Lächeln in seinen Augen nicht vergessen. Es wird uns weiter begleiten“, so die AGDF-Vorsitzende Christine Busch.

Dieter Junker
Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD
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