AGDF: Friedenssynode der EKD in Dresden soll Gewaltfreiheit stärken

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat begrüßt, dass die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in diesem Jahr unter dem Thema „Kirche auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens“ die Friedensbotschaft des Evangeliums und den Friedensauftrag der Kirchen neu bedenken und auf die politischen Herausforderungen der Zeit beziehen will. Dies beschloss die AGDF-Mitgliederversammlung zum Abschluss ihrer Tagung in Lehrte-Sievershausen. Dabei versteht die AGDF dieses Vorhaben der EKD im Kontext der ökumenischen Bewegung als Teil des Pilgerweges der Gerechtigkeit und des Friedens, zu dem die 10. Vollversammlung des ÖRK 2013 im südkoreanischen Busan eingeladen hat, aber auch als friedensethischen Beitrag zur 11. Vollversammlung des ÖRK 2021 in Karlsruhe.

Die Mitgliederversammlung der AGDF äußert sich in diesem Zusammenhang besorgt über die aktuellen friedenspolitischen Entwicklungen mit zahlreichen Konflikten in der Welt und der Zunahme weltweiter globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, Flucht, Aufrüstung, Rüstungsexporten und der sozialen Ungerechtigkeit. Die AGDF beklagt dabei eine Zunahme an Rassismus, Rechtspopulismus und rechtsradikaler Gewalt in Deutschland in den vergangenen Jahren.

Von der Synode erhofft sich die AGDF eine Stärkung des Stellenwertes der Gewaltfreiheit in politischen Äußerungen der EKD und im kirchlichen Handeln, auch durch eigene EKD-Beiträge im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung sowie durch den Ausbau und eine verlässliche Förderung der Arbeit von Friedensfachdiensten. Ebenso aber auch eine Verankerung der Friedenstheologie, -ethik und -bildung als Querschnittsthema kirchlicher Praxis in der Aus- und Weiterbildung. Die AGDF erhofft sich weiterhin eine Überprüfung des Konzepts der militärischen Gewalt als Ultima Ratio unter dem Leitbild des gerechten Friedens. Hier sollen Konzepte eines konsequenten Pazifismus ausgearbeitet werden. Wichtig ist für die AGDF aber auch, dass der von der EKD-Friedensdenkschrift bereits 2007 geforderte Vorrang für eine zivile Konfliktbearbeitung auch in der Bundespolitik umgesetzt werden soll, sowohl im politischen Handeln wie auch im Haushaltsbudget. „Denn Deutschland steht als zivile Friedensmacht auch in internationaler Verantwortung“, so die Mitgliederversammlung der AGDF.

Dabei bittet die AGDF die Synode der EKD in Dresden um mehrere Beschlüsse. So sollen Atomwaffen geächtet werden, die Bundesregierung wie auch der Deutsche Bundestag sollen von der EKD nachdrücklich aufgefordert werden, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen und zu ratifizieren. Auch soll die EKD-Synode Bundesregierung und Bundestag auffordern, autonome Waffen zu ächten und zu verbieten, Rüstungsexporte restriktiv gesetzlich zu regeln. Und die EKD soll Einspruch gegen Maßnahmen zur Aufrüstung und Militarisierung Deutschlands und der EU erheben. Außerdem soll die Friedensbildung wie auch die Qualifizierung in gewaltfreier Konfliktbearbeitung in der Kirche wie auch in der kirchlichen Aus- und Fortbildung ausgebaut und gestärkt werden.

„Die AGDF erwartet von der EKD, sich als Kirche auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens der Vision eines Lebens ohne Gewalt in der Nachfolge Jesu Christi zu verpflichten und alle Anstrengungen für die Prävention von Gewalt und für gewaltloses Handeln zu unternehmen“, verdeutlicht die AGDF-Vorsitzende Christine Busch.

Dieter Junker
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