Pressemitteilung der EAK: Schicksal von Kindern in Kriegen stärker in den Blick nehmen

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) hat zum Red Hand Day, dem Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten, der seit 2002 jährlich am 12. Februar begangen wird, gefordert, das Schicksal von Kindern in Kriegen auch in Deutschland stärker in den Blick zu nehmen. „Kinder sind in vielerlei Hinsicht Opfer von Kriegen, doch ihr Schicksal spielt viel zu selten eine Rolle beim Blick auf kriegerische Konflikte“, ist Dr. Christoph Münchow, der EAK-Bundesvorsitzende, überzeugt.

Ein Beispiel dafür sind für die EAK die Rüstungsexporte. „Nicht allein der Einsatz von Kindersoldaten ist eine gravierende Verletzung von Menschenrechten. Auch die Tatsache, dass diese Kinder mit Waffen, die aus Deutschland exportiert werden, in Kriegen eingesetzt werden, ist ein Skandal“, kritisiert Münchow. Er verweist dabei auf eine im vergangenen Jahr vorgestellte wichtige Studie unter anderem von Brot für die Welt und der Kindernothilfe, die dies belegt. „Auch Deutschland macht sich durch solche Waffenexporte mitschuldig an dem Leid dieser Kinder, ohne dass dies von der deutschen Politik und der deutschen Öffentlichkeit wirklich wahrgenommen wird“, mahnt der EAK-Vorsitzende.

Die Herausgeber dieser Studie hätten damals ein grundlegend geändertes Rüstungsexportkontrollgesetz gefordert, mit klaren Ausschlusskriterien für Waffenexporte beim Einsatz von Kindersoldaten oder Verstößen gegen Kinderrechte sowie ein vollständiges Verbot von Kleinwaffen- und Munitionsexporten „Diese Forderungen sind weiterhin hochaktuell, und hier muss die Bundesregierung endlich handeln“, macht der evangelische Friedensverband deutlich. „Es reicht nicht aus, in Deklarationen und Reden auf das Schicksal von Kindersoldaten in Konflikten hinzuweisen, aber die eigene Mitschuld daran dann nicht wahrzunehmen“, kritisiert Christoph Münchow die politisch Verantwortlichen in Deutschland. Gerade Kleinwaffen würden den Einsatz von Kindersoldaten begünstigen und Deutschland als einer der größten Kleinwaffenexporteure der Welt müsse hier in die Pflicht genommen werden, fordert die EAK.

Die EAK ist Mitglied der „Aktion Rote Hand“, die sich gegen den Einsatz von Kindersoldaten engagiert. Sie kritisiert seit Jahren auch scharf die hohe Zahl von Minderjährigen in der Bundeswehr.

Dieter Junker
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