Preisverleihung der Sievershäuser Ermutigung 2016 an die Organisation AMICA e.V. aus Freiburg

Sievershäuser Ermutigung 2016: Hilfe für traumatisierte Menschen in Kriegsgebieten

Feierstunde des Antikriegshauses in Sievershausen am 10.12.16 um 16:00

Die Sievershäuser Ermutigung ist in diesem Jahr für Initiativen ausgeschrieben worden, die sich in herausragender Weise für Menschen engagieren, die durch Kriegs- und Fluchterfahrungen traumatisiert wurden.
In der Folge von Krieg und Flucht treten für viele Beteiligte Ängste, Depressionen, Traumata auf, die ein normales Leben oftmals unmöglich machen.

Bei 65 Millionen Flüchtlingen weltweit sind dies keine Ausnahmeerscheinungen mehr, sondern Alltag in einer immer unsicherer werdenden Welt. Für den inneren und äußeren Frieden ist es wichtig, die betroffenen Menschen umfassend zu stärken. Der diesjährige Friedenspreis des Antikriegshauses will die dringend notwendige Hilfe für solcherart traumatisierte Menschen in den Fokus stellen und Organisationen in dieser Arbeit ermutigen.

Eine siebenköpfige Jury, in der neben drei VertreterInnen des Antikriegshauses auch der ehemalige Auslandsbischof der EKD Martin Schindehütte und Trauma-Fachleute aus der Zivilgesellschaft saßen, hatte über beeindruckende Bewerbungen zu entscheiden und sich nach langer Diskussion für die Freiburger Organisation AMICA e.V. ausgesprochen. Die Jury ist sich bewusst, dass auch die anderen Bewerber eine sehr engagierte Arbeit leisten und möchte dafür ihren Respekt und großen Dank aussprechen.

AMICA begann ihre Arbeit 1993 in Bosnien- Herzegowina mit der Unterstützung der therapeutischen und medizinischen Hilfe für Opfer sexualisierter Gewalt und der Organisation von „Ferien vom Krieg“ für Kinder. Heute ist AMICA in Bosnien, Kosovo, Libanon und Libyen aktiv. Zu den Kernaufgaben gehören die psychosoziale Arbeit mit Traumatisierten, medizinische Versorgung, Rechtsberatung, Maßnahmen zur Existenzsicherung sowie Projekte zu Chancengleichheit, Frieden und Versöhnung.

AMICA befähigt dabei Frauenorganisationen in den Krisenregionen, nachhaltige Strukturen zur Unterstützung von Frauen aufzubauen, die Opfer von Gewalt wurden.

Die Jury will mit der Preisvergabe an AMICA auch darauf hinweisen, dass Frauen und Kinder am schwersten unter (meist männlicher) Gewalt in Kriegs- und Krisengebieten zu leiden haben und dass Frauen andererseits diejenigen sind, die in einer Gesellschaft oder Gemeinschaft sehr viel für den Frieden und einen friedlichen Alltag leisten. Frauen in dieser Situation dadurch zu helfen, dass sie durch ein stabilisierendes Umfeld neue Stärke und Selbstbewusstsein gewinnen, ist eine enorm wichtige, friedensbildende Aufgabe, der sich AMICA mit viel Leidenschaft verschrieben hat.

weitere Informationen im Newsletter des Antikriegshauses:: http://antikriegshaus.de/newsletter/2016/Newsletter2016_November.pdf

Veranstaltungsinformationen

Datum: 

10.12.2016 - 16:00