PM der ARBEITSGEMEINSCHAFT FRIEDENSGRUPPEN IN RHEINLAND-PFALZ: Friedenspreis für einen Spinner und Träumer

Die Verleihung des Rheinland-pfälzischen Friedenspreises an Pfarer i. R. Elmar Funk in Kirchheimbolanden am vergangenen Samstag gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Begegnung alter und neuer Freunde des Preisträgers und der pfälzischen Friedensarbeit. In seinem Grußwort in der gut besuchten Stadthalle gestand Landrat Winfried Werner, dass es zwar nicht immer leicht sei, von einem Menschen mit wachem Gewissen angesprochen zu werden, dies aber der Region letztlich doch gut tue. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte ebenfalls ein Grußwort geschickt. Sie beglückwünschte den Preisträger zu seiner Auszeichnung und gratulierte der Arbeitsgemeinschaft Friedensgruppen in Rheinland-Pfalz zur ihrer Entscheidung für Funk. Er sei ein Leuchtfeuer und Vorbild auf dem Weg zu einer Gesellschaft des Miteinander und Füreinander.

Die Laudatio auf den Preisträger hielt Pfarrer Friedhelm Schneider von der protestantischen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt. Er umriss den weiten Rahmen von Funks Friedens- und Versöhnungsarbeit: Von der Gründung der örtlichen-Gruppe von Amnesty International über die Partnerschaft mit Tschernjachowsk im früheren Ostpreußen und der konkreten Hilfe für Opfer der Flutkatastrophe in Ostdeutschland bis zur Einrichtung der „Tafel“ in Kirchhheimbolanden und dem Verein „Donnersberger Hilfe für Menschen in Not“ habe Funk Friedensaufgaben aufgegriffen. Dabei sei es ihm gelungen viele Mitstreiter und unterstützende Einrichtungen zu gewinnen. Rings um den Donnersberg habe Funk dadurch bei vielen Menschen ein Klima der humanitären Verantwortung geweckt. Dabei ginge es Funk immer darum, getreu seinem Motto „Packs an, mach Frieden“ an die Stelle abstrakter moralischer Forderungen konkretes praktisches Handeln zu setzen. Geleitet von der Bergpredigt habe er es sich nie verbieten lassen, „Spinner und Träumer“von einer besseren Welt zu sein.

Mit dem Jesuswort „Selig sind die Friedensstifter“ überreichten Dr. Elke Koller von der Initiative gegen Atomwaffen und Wolfang Kohlstruck von der Friedensinitiative Westpfalz dem Preisträger die Urkunde seiner Auszeichnung.

In seiner Dankesrede erinnerte Funk an die Anfeindungen, auf die das Friedensengagement vor vierzig Jahren in der Hoch-Zeit des Kalten Kriegs stieß. Heute sei an deren Stelle viel Gleichgültigkeit, oft verbunden mit einer Titanic-Stimmung getreten. Auch die Kirchen würden sich lieber mit sich selbst beschäftigen als die Menschen wachzurütteln. „Zur Ermutigung“ lud Elmar Funk die Gäste ein, gemeinsam und Hand in Hand einzustimmen in die Strophen von „We shall overcome“ - wahrhaft der Höhepunkt der Feier.

Abschließend warnte der neue Sprecher des Arbeitskreises Friedenstage, Professor Dr. Norbert Willenbacher, davor, die vor Krieg und Elend fliehenden Menschen aus Afrika und dem Orient mit gut organisierten Abwehrmaßnahmen von Europa fernzuhalten, statt die Fluchtursachen zu bekämpfen. Hier sei eine neue Friedensaufgabe entstanden.

Die Musiker Sophie Bender, Pit Kaiser und Martin Reitzig gaben der Feier mit ihren Beiträgen aus Klassik und Moderne eine besondere Note.