Seit dem 26. Januar zeigt das Antikriegshaus Sievershausen die Ausstellung „Man hat sich hierzulande daran gewöhnt – Antisemitismus in Deutschland heute“, sie kann noch bis zum 26. Februar besucht werden.

Im weiteren Verlauf der Ausstellung findet am Sonntag, 16. Februar 2014, 16.30 Uhr die Vortragsveranstaltung „Antisemitismus in der deutschen Gegenwartsgesellschaft“ mit dem hannoverschen Sozialwissenschaftler Konstantin B. Seidler statt.

Konstantin B. Seidler, beruflich engagiert mit eigener Praxis für psychosoziale Beratung, Coaching und Weiterbildung, untersucht in der Auseinandersetzung mit rechtsextremen und antisemitischen Strömungen die Frage, wie (tief) der Antisemitismus in unserer Gegenwartsgesellschaft verwurzelt ist. Mit Schwerpunktsetzung auf den Blick von außen berichtet er über Erfahrungen und Analysen insbesondere hinsichtlich der gegenwärtigen Entwicklung. Antisemitismus begegne den Menschen auf unterschiedlichen Ebenen, manchmal auch als unbedachte Äußerung. „Es wird irgendwie unterstellt, dass man als Jude nicht dazugehört“, so Seidler aus eigener Erfahrung. Nach seiner Auffassung haben bis zu 20 Prozent der Deutschen eine antisemitische Einstellung. Er macht aber auch deutlich, dass Antisemitismus ein Problem unserer Gesellschaft ist, nicht ein Problem der Juden.